Wie haben Sie sich für die Nutzung als Senioren-Standort entschieden?
Das Alte Finanzamt stand unter Denkmalschutz und durch die baulichen Voraussetzungen war klar, dass Wohnen hier nicht möglich ist. In das Gebäude mussten also wieder Büros einziehen. Ganz klar war aber, dass auf dem Gelände daneben Wohnen stattfinden würde.
Wurden die Bürger in den Planungsprozess miteinbezogen?
Einen Bürgerbeteiligungsprozess haben wir in dem Fall nicht gemacht, weil er gar nicht notwendig war. Es stand von Anfang an außer Frage, dass die Idee, hier Wohnraum zu schaffen, passend ist und von der Bevölkerung mitgetragen wird. Die Bürger wünschen sich ja mehr Wohnraum. Nur müssen wir als Gemeinde in der Regel sagen: Gebt uns Grundstücke, dann bauen wir.
Warum ist es so schwierig, in Garmisch-Partenkirchen neuen Wohnraum zu schaffen?
Die Kommune darf nur nach Gutachtenspreis erwerben. Und in Garmisch-Partenkirchen wird schon seit Jahren kein einziges Grundstück mehr nach Gutachtenspreis verkauft, sondern wesentlich darüber. Beim Alten Zollhaus, wo heute das Wohngebäude steht, hatte die Gemeinde Vorkaufsrecht, dadurch war es vergleichsweise günstig. Beim Alten Finanzamt war das leider nicht so, da hat dann die Stiftung den Kauf ermöglicht.
Was können Sie aus dem Projekt für die Zukunft ableiten?
Wenn heute ein Neubau entsteht, dann muss er grundsätzlich bezüglich seiner energetischen Versorgung überdacht werden. Und eine weitere Selbstverständlichkeit ist die Barrierefreiheit. Und ich halte die einkommensgeförderte Wohnbauerrichtung für ideal – weil sie zu mehr Gerechtigkeit in der Verteilung führt.