Ein integratives Wohnensemble für alle Generationen
„Wir haben am Modell schnell festgestellt, dass eine Bebauung, etwa mit Einfamilienhäusern, nicht zielführend ist“, berichtet der verantwortliche Architekt Christoph von Oefele vom Büro N-V-O. „Also haben wir eine Hofgruppe vorgeschlagen. Weil das eine im ländlichen Oberbayern geläufige Typologie ist – und weil der Hof mit seinen länglichen, regionaltypischen Gebäuden die Nachbarschaft zusammenführt.“ Darüber hinaus ist ein Ensemble wie die Winklbauer Höfe die passende Ergänzung für den Bestand, denn die Gemeinde hat ein Strukturproblem, das typisch ist für viele kleine, ländliche Gemeinden. Einfamilienhäuser sind ausreichend vorhanden, aber es gibt kaum Wohnformen für Singles, Paare, Senioren oder junge Familien. Die freistehenden Häuser in den Gemeinden werden oft von Senioren bewohnt, die sie als einst Familienzuhause gekauft haben. Nach dem Auszug der Kinder müssen sie viel Wohnraum sauber halten, Bausubstanz kostenintensiv instand halten, beheizen, große Gärten pflegen und Schnee räumen. Junge Familien, dringend auf Platz angewiesen, finden nichts. Ein Wohnangebot für Senioren und junge Familien fördert deshalb die Durchmischung. 14 Wohnungen in den Winklbauer Höfen sind explizit für Senioren im sogenannten betreuten Wohnen vorgesehen und die meisten der insgesamt 77 Wohnungen haben nicht mehr als 80 Quadratmeter. „Oft wird gedacht, dass Einfamilienhäuser die gewünschte Wohnform auf dem Land sind. Nur von denen gibt es genug. Nicht vorhanden sind Wohnformen, die barrierefrei sind und der Vereinsamung vorbeugen. Oder die zu jungen Menschen passen, die auf dem Land bleiben wollen“, sagt Christoph von Oefele.