Ein so großes und zentrales Projekt wie die komplette Bebauung des alten Klosteranger ist selten. Wie haben Sie die Herausforderung aufgenommen?
Meistens realisieren wir Einfamilienhäuser. Weyarn war natürlich eine andere Dimension, aber auch der bisher größte Erfolg für unsere Firma. Dementsprechend war das Projekt mit 45 Reihen- und Mehrfamilienhäusern aufregend. Was mich persönlich begeistert hat, war, dass auch Raum gelassen wurde und der gesamte Neubau auf der Wiese ganzheitlich betrachtet wurde. Und dass man sehr viel auf Holz gesetzt hat, auch wenn es ein Kostenfaktor ist. Andere Projektentwickler hätten den vielleicht gescheut. Auf dem alten Klosteranger war das Ziel, ein Ensemble zu realisieren, das ästhetisch und strukturell auch zum bestehenden Dorf passt. Genau diese Qualität macht das Projekt am Ende so besonders.
Wie lief die Zusammenarbeit ab? Haben Sie Ihre Holzbau-Expertise auch in die Planung einbringen können?
Natürlich gibt es erst einmal einen Plan vom Architekten. Als wir als Zimmerer dazukamen, hatten wir auch ein paar Vorschläge, wie die ein oder andere Lösung aus handwerklicher Sicht optimiert werden kann. Denn ein Architekt hat natürlich Ahnung von den Zimmerarbeiten, aber unser Wissen ist durch die jahrelange praktische Erfahrung oft noch spezifischer. Wenn Architekt, Bauherr und Gewerke dann noch aufeinander hören, kann ein Projekt nur profitieren.
Was hat dieser Auftrag für Ihre Zimmerei bedeutet?
Vom ersten Kontakt bis zu dem Zeitpunkt, wo der erste Balken in Gang gesetzt wurde, ist ein halbes Jahr vergangen. Die Konsequenz dieses Auftrags war natürlich, dass unsere Firma mit diesem Projekt über eine lange Zeit zu 90 Prozent ausgelastet war. Aber durch die lange Vorbereitungszeit hatten wir die Planung sehr gut im Griff. Die gute Strukturierung war sehr wichtig, damit man im Bauprozess nicht an seine Grenzen kommt.