Herr Kirner, wie hat sich das Schmiedehandwerk im Laufe der Zeit verändert?
Gerade Geländer sind heute nicht mehr so gefragt wie früher, bei den Materialien wird der Edelstahl viel mit Holz kombiniert. Bei Schweißtechnik selbst wird viel mehr mit Maschinen gearbeitet. Die technischen Innovationen sind ein laufender Prozess – und der wird wohl auch nie enden. Mir ist wichtig, das Schmiedehandwerk zu pflegen und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen.
Wie lange arbeiten Sie schon mit Quest?
Mit Klaus Werndl habe ich vor fast 20 Jahren am Projekt Kunstmühle gearbeitet. Manche Ideen wurden damals als unmöglich verworfen – und ich habe es dann doch umsetzen können. Dadurch hat sich schnell ein großes gegenseitiges Vertrauen entwickelt. Wenn ich etwas zusage, dann ist darauf Verlass.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit in der Praxis?
Alle Beteiligten, die Gewerke, die Architekten und die Planer, arbeiten Hand in Hand. Viele Entscheidungen entstehen dadurch auch im Prozess: Was geht technisch, statisch oder gestalterisch – und was nicht? Im Austausch werden Ideen weitergesponnen und gemeinsam versucht man die optimale Lösung zu finden.
Die geschwungenen Balkongeländer der Y-Häuser waren eine besondere Herausforderung. Wie sind Sie damit umgegangen?
Ich dachte sofort: Das wird enorm schwierig. Bei den Bauteilen ging es um Millimeter. Da funktioniert die Umsetzung nur im Dialog, indem immer wieder neu geplant, gezeichnet und diskutiert wird. Schwierig war auch die Kostenplanung, denn wenn etwas so anspruchsvoll ist, liegt man schnell ganz weit daneben. Aber wir haben alles gut hinbekommen.
Die ersten Häuser stehen. Was denken Sie über das Ergebnis?
Das ist ein Vorzeigeprojekt – auch für mich als Handwerker. Wenn man mit seiner Werkstatt eine so besondere Aufgabe und Herausforderung realisieren kann, dann macht das einfach Freude. Für mich ist das ein Leuchtturmprojekt, das ich meinen Kunden immer wieder als Beispiel dafür zeige, was wir leisten können.